Liebe Freunde in der DGOM,
die Zeit vor dem Weihnachtsfest ist auch immer die Zeit zu resümieren und über das vergangene Jahr nachzudenken. Da nicht alle Mitglieder an der diesjährigen Mitgliederversammlung teilgenommen haben, möchte ich auch auf meinen Bericht zurückgreifen, den ich am 11.11.2022 gegeben habe.
Nach den katastrophalen Jahren 2020 und 2021 erschien uns im Nachhinein gesehen das Jahr 2022 fast schon wieder normal.
Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die Betrachtung der Situation sich völlig verändert hatte. Durfte ich meinen 60. Geburtstagstag im Januar 2021 noch in Lockdown und Ausgangssperre verbringen wegen einer Inzidenz von 50, stellten wir den Lehrbetrieb bei einer Inzidenz zwischen 50 und 125 von Dezember 2020 bis April 2021 ein, so waren 2022 Werte, die an der 2000er Marke kratzten, plötzlich völlig normal und akzeptiert. Da wurden auf einmal selbst unsere beschlossenen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen kritisiert. Dabei wird immer vergessen, dass der Vorstand für die DGOM „gerade stehen“ muss, wenn etwas passiert. Ich bin froh, dass wir vernünftig gehandelt haben und uns weder in die eine noch in die andere Richtung haben irritieren lassen. Die Entscheidungen fielen in Absprache mit dem wissenschaftlichen Beirat und kein Lehrer wurde zu irgendetwas gezwungen, was er nicht wollte. Natürlich mussten wir zeitweise Ungeimpfte und Maskenverweigerer die Teilnahme an Kursen untersagen. Dies folgte den politischen Weisungen, aber besonders auch hier der Vernunft.
Wenn ich nun dazu die klaren Zahlen betrachte, so haben wir von 2020 auf 2021 unseren Umsatz und unseren Gewinn deutlich gesteigert, so dass wir aus dem Jahr 2021 mit einem Plus hinausgingen. Die derzeitige Auswertung 2022 von Januar bis Ende September zeigt auch eine gute und positive Entwicklung auf der Einnahmenseite. Dies ist beruhigend, aber ausruhen können wir uns darauf nicht.
Der Vorstand und der wissenschaftliche Beirat waren sehr beschäftigt, was sich in einer hohen Zahl an Sitzungen ausdrückte, abgesehen von der „üblichen Kleinarbeit“.
Trotz der derzeitigen kleinen „Entwarnung“ im Rahmen der Pan- oder jetzt doch schon Endemie müssen wir weiter auf Flexibilität setzen, denn wir können auch weiterhin nicht die Zukunft voraussagen. Wir alle hoffen auf eine baldige Normalisierung und wünschen unseren Freunden vor allem Eines: Gesundheit.
Die Planung der Kurse für das Jahr 2023 steht jedenfalls – die Ausführung werden wir in einem Jahr wieder betrachten. Wenn Umplanungen erforderlich sind, werden wir es tun.
Ebenso gab es Anträge zur Satzungsänderung, die von den Mitgliedern in der MV beschlossen wurden. Es ist einmal die Aufnahme von Medizinstudenten in unseren Unterricht und eine Veränderung der Zulassungskriterien für die Teilnahme im wissenschaftlichen Beirat. Wer das genau aufgeführt haben möchte, kann dies über das Protokoll der MV tun und sich an die Geschäftsstelle unter kontakt@dgom.info wenden.
Politisch waren wir bei der Bundesärztekammer weiterhin aktiv in Sachen Weiterbildungsordnung und GOÄ. Der BDOÄ will einen neuen Versuch zum Ärztetag 2024 starten, die WBO wiedereinzubringen. Wir arbeiten daran und haben bis dahin noch sehr viel zu tun.
Bei der GOÄ ist der Stand unverändert. Unser Gesundheitsminister und sein Ministerium sind gefordert zuzustimmen, aber es zieht sich hin. Die BÄK schickt wiederholt Aufforderungen zur Wiederaufnahme der Prüfung. Es werden sogar schon Testverfahren für die neue GOÄ erwogen. Warten wir es ab.
Auf dem internationalen FIMM-Kongress in Hannover war die DGOM durch Bernhard Ewen und mich vertreten. Wir hielten Vorträge und leiteten unsere Workshops. Dabei haben wir gute Gespräche geführt und neue Verbindungen geknüpft.
Unsere Mitarbeit und Präsenz im EROP wird durch Harald Wagner und Peter Kretschmer gewährleistet. Hier fand ein großes Meeting in Wien statt.
An dem OIA-Meeting in Helsinki war Johannes Mayer für die DGOM aktiv.
Die Berichte darüber finden sich ebenfalls im MV-Protokoll.
Homepage: Wir haben Funktionen der Verwaltung verbessert und ausgebaut. Die Ilias ist abgeschaltet worden. Die Skripte stehen unseren Absolventen natürlich weiterhin, nun aber über unsere Webseite, zur Verfügung.
Bezüglich der Präsenz der DGOM im Internet und zu den Ausbaumöglichkeiten haben wir mit unserem Partner „numero 2“ eingehende Gespräche geführt und sind dabei, weiter nach vorne zu denken und zu planen. Geschäftsstelle: Die Besetzung der Geschäftsstelle ist unverändert. Isabel Pabst, Yong-Chan Kwon und Sabine Metzger bilden das Team. Geschäftsstellenleitung ist seit dem 01.11.2022 Frau Isabel Pabst mit erweitertem Arbeitsspektrum.
Die Geschäftsstelle steht selbstverständlich weiterhin für persönliche Anfragen zur Verfügung. An dieser Stelle möchte ich Euch auch in diesem Jahr darum bitten, alle Anfragen an den Vorstand und an den wissenschaftlichen Beirat über die Geschäftsstelle abzuwickeln. Sie leitet die Anfragen dann an die zuständigen Organe weiter.
Auch die Übernahme der Geschäftsstelle des BDOÄ in unseren Räumen läuft gut und wird ausgebaut. Unseren Damen und unserem Herrn der Geschäftsstelle möchten wir an dieser Stelle für die Arbeit und Hilfe im vergangenen Jahr und für die hervorragende Zusammenarbeit herzlich danken und wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Unsere Mitarbeiterinnen und unser Mitarbeiter hatten immer ein offenes Ohr für die Kursanten und regelten die Abläufe professionell.
Leider wird Yong-Chan Kwon uns wahrscheinlich in der nächsten Zeit verlassen, sein Studium geht zu Ende und die große weite Welt wartet auf ihn.
Ich möchte auch nicht versäumen, unseren Freunden im wissenschaftlichen Beirat und den verbundenen Gremien für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr ganz herzlich zu danken. Was dort an Arbeit stattgefunden hat, hatte uns Ute Beckmann an der MV berichtet.
Zum Schluss bedanke ich mich noch bei meinem Vorstandsteam, Ulrike, Holger, Stefan, und Peter. Die Zusammenarbeit mit Euch war wie gewohnt herzlich, immer konkret, direkt und zielführend.
Mitglieder: Derzeit haben wir etwa 550 Mitglieder. Der Appell geht an alle Mitglieder und Gönner der DGOM:
Die aktuelle Situation fordert das gesamte System DGOM auf allen Ebenen, politisch wie beruflich, intern und extern. Das erfordert Hilfe und Unterstützung durch die Mitglieder. Daher fordere ich Euch Alle auf, Euch für unsere Idee DGOM zu engagieren. Wir können ein solches ausgeweitetes System nicht auf Dauer mit einer Handvoll Menschen stemmen. Jeder von Euch hat seine Stärken, die er einbringen kann und sollte.
Mein Appell richtet sich besonders an die jüngeren Mitglieder: Ihr seid die Zukunft! Wenn Ihr Euch frühzeitig einbringt, könnt Ihr damit auch andere mitreißen.
Dass wir Alle genug zu tun haben, ist uns bekannt. Engagement geht immer über das Normale hinaus, ohne Engagement geht es aber auch nicht weiter. Da heute keiner mehr Zeit hat, solltet Ihr Euch Zeit nehmen. Und wenn es für die DGOM ist, tut Ihr Euch und allen Mitgliedern, den Lernenden wie den Lehrenden einen großen Gefallen. Wir haben viele Möglichkeiten, Euch in das System aktiv einzubinden. Nehmt diese Möglichkeiten an!
Frei nach J. F. Kennedy: „Frag nicht, was die DGOM für Dich getan hat, sondern frage Dich, was Du für die DGOM tun kannst!“
Nur so geht es weiter nach dem Wahlspruch „Dig on“, denn bei der DGOM ist man „In Guten Händen“.
Unseren Mitgliedern, den Mitgliedern der DAGOT und allen Kursteilnehmern der DGOM, unserer Geschäftsstelle und allen Gönnern der DGOM wünschen wir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches, gutes und gesundes Jahr 2023.
Dr. med. Volker Rings
