Was ist Osteopathische Medizin?

Osteopathische Medizin beinhaltet eine umfassende manuelle Diagnostik und Therapie im Bewegungssystem, den inneren Organen und am Nervensystem. Im Zentrum der Therapie steht nicht die Behandlung einer Krankheit an sich, sondern immer die individuelle Situation des Patienten. Die Osteopathische Medizin legt den Fokus auf die Selbstheilungskräfte des Patienten: Jeder Körper hat eine starke Kraft zur Gesundheit in sich. Der osteopathische Arzt regt diese Kräfte an und fördert damit die Selbstheilung.

Wirksamkeit

Für die Wirksamkeit der Osteopathischen Medizin gibt es in der anerkannten internationalen wissenschaftlichen Literatur eine Fülle von hervorragenden Veröffentlichungen aus den Reihen der amerikanischen D.O.s (Doctors of Osteopathic Medicine). (Hier finden Sie eine entsprechende Literatursammlung der University of North Texas, USA.) Viele D.O.s arbeiten an renommierten Universitätskliniken gemeinsam mit ihren medizinischen Kollegen.

Da die Entwicklung der Osteopathischen Medizin in Deutschland noch relativ neu ist, finden sich erst wenige deutschsprachige Publikationen. Es werden aber stetig mehr: Beispielsweise mit den deutschen Zeitschriften "Osteopathische Medizin" und "DO Deutsche Zeitschrift für Osteopathie". Zudem sind zahlreiche Osteopathische Lehrbücher in deutscher Sprache erschienen, darunter das bekannte Standardlehrbuch "Osteopathische Medizin" von Prof. Ph. Greenmann von der Michigan State University und das "Lehrbuch Osteopathische Medizin", herausgegeben vom früheren DGOM-Präsidenten Dr. Johannes Mayer.

Anerkennung der Osteopathie

Die Methoden der Osteopathischen Medizin finden zunehmend Beachtung durch die Schulmedizin, vor allem in den Fächern Orthopädie, Innere Medizin, Kinderheilkunde und Neurologie. Viele private Krankenkassen in Deutschland haben die Osteopathie bereits anerkannt und bezahlen ärztliche osteopathische Leistungen; auch zwei Drittel der gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen die osteopathische Behandlung. Eine allgemeine Anerkennung durch die gesetzlichen Krankenkassen steht allerdings noch aus. Dies liegt vor allem daran, dass Studien über die Wirksamkeit der Osteopathie sehr zeitaufwendig und teuer sind. Die Pharmaindustrie hat natürlich kein Interesse daran, solche Studien zu sponsern. Die DGOM arbeitet daran, dass die Osteopathie in Zukunft von Seiten des Staates mit öffentlichen Geldern weiter erforscht werden kann.